Solarstrom aus eigener Produktion
Warum eine Photovoltaikanlage Sinn macht
Umweltschutz ist dank der Fridays-for-Future-Demos endlich wieder populär geworden. Vielleicht denkst auch du darüber nach, deinen ökologischen Fußabdruck mit Hilfe der ein oder anderen Maßnahme zu verkleinern. Strom aus dem frei und völlig kostenlos zur Verfügung stehenden Sonnenlicht zu gewinnen, kann dazu beitragen.
Solarmodularten
Nebenbei sparst du Kosten, ja, du kannst sogar per Einspeisung deines Solarstroms ins öffentliche Stromnetz noch Geld dazuverdienen! Dem gegenüber stehen allerdings hohe Investitionskosten, da sowohl die einzelnen Komponenten einer Solaranlage teuer sind als auch die Installation derselben durch einen Fachbetrieb. Die klassischen Solarmodule, die zumeist auf dem Dach oder an der Hausfassade angebracht werden, bestehen zumeist aus:
Kristalline Solarzellen
Hier unterteilt man noch einmal in mono- und polykristalline Solarzellen, auch waferbasierte Solarzellen genannt. Die Herstellung dieser Solarzellen ist energie- und damit kostenintensiv. Dennoch fallen die Preise für derartige Solarmodule seit Jahren kontinuierlich und liegen derzeit bei
Ca. 1.100 – 1.500€/kWp
Dabei rechnet man damit, dass eine vierköpfige Familie eine etwa 5 kWp-Photovoltaikanlage benötigt, um damit den Strombedarf für ein Jahr zu decken. Photovoltaikmodule auf dem Dach sind übrigens nicht die einzige Möglichkeit, um Solarstrom zu erzeugen: Auch an den Fassaden können Module angebracht werden. Neuerdings gibt es sogar Solardachziegel, welche den herkömmlichen Dachziegeln täuschend ähnlich sehen.
Hinzu kommen weitere Kosten für den Netzanschluss und die Wartung der Anlage. Auch eine Versicherung (z.B. gegen Feuer, Hagel) macht Sinn. Etwas günstiger sind:
Dünnschichtsolarzellen
Sie bestehen aus einem Trägermaterial (zumeist Fensterglas), auf das eine extrem dünne Halbleiterschicht aufgetragen wird. Somit sind Materialeinsatz und Energieaufwand wesentlich geringer als bei den waferbasierten Solarzellen.
Allerdings ist auch der Wirkungsgrad geringer und sinkt sogar noch einmal um ca. 25% in den ersten Betriebsmonaten (Degradation). Es werden also mehr Solarzellen benötigt, um die gleiche Menge Strom zu erhalten wie bei kristallinen Solarzellen.
Dafür bekommt man Dünnschichtsolarzellen bereits ab 750€/kWp
Weitere Solarzellen nennen sich Multijunction-Zellen, Organische Solarzellen oder Farbstoff-Solarzellen. Sie werden jedoch noch nicht in großen Stückzahlen produziert und sind daher nicht weitverbreitet.
Werden PV-Anlagen staatlich gefördert?
Staatlich subventioniert werden Photovoltaikanlagen nur indirekt, indem man den eigens produzierten Strom ins Netz einspeisen darf. Dafür erhält man als Betreiber einen kleinen PV-Anlage (z.B. auf dem Wohngebäude) eine Vergütung vom Staat, die derzeit bei ca. 11 Cent pro Kilowattstunde liegt. Der Strompreis vom Grundversorger liegt in 2019 bei ca. 30 Cent/kWh.
Man kann die Kosten für eine Photovoltaikanlage auch steuerlich geltend machen und in Form von Werbungskosten über 20 Jahre abschreiben.
Lohnt sich Photovoltaik?
Obwohl die Preise für Solarmodule bereits gesunken sind, muss man zunächst eine hohe Summe investieren, um eine Photovoltaikanlage in Betrieb zu nehmen. Diese Investitionssumme gleicht sich erst lange danach aus. In einem Ratgeber von 2012 wird von einem Kapitalrückfluss von etwa 20 Jahren gesprochen. Mittlerweile sind es vermutlich ein paar Jahre weniger. Trotzdem stellt sich natürlich die Frage, wie wirtschaftlich der Betrieb einer PV-Anlage ist.
Immerhin die Gesamtlebensdauer von Solarmodulen wird mit 30 Jahren veranschlagt. Richtig viel Geld spart man mit einer PV-Anlage trotzdem nicht. Es gibt jedoch noch weitere Gründe, um auf Solarenergie zu setzen:
- Unabhängigkeit von Strompreissteigerungen des Energieversorgers
- Zukünftig kostengünstige Elektromobilität (Pedelecs, E-Autos, E-Roller usw.)
- elektrische Warmwassergewinnung & Heizung
- in Zukunft auch interessant für die Kühlung von Gebäuden (elektrische Kühlsysteme wie Klimaanlagen werden kostengünstig per Solarstrom betrieben)
- Beitrag zur dezentralen Energieversorgung und damit zu mehr Unabhängigkeit (Autarkie)
- Umweltfreundliche (emissionsarme) Energieversorgung
- (kleiner) Nebenverdienst
- Aufwertung der Immobilie
Strom werden wir immer benötigen, egal ob wir damit unser Haus heizen, unsere Handys laden oder andere Elektrogeräte antreiben. Wenn dann auch noch die Elektromobilität gefördert wird, um den Verbrennungsmotor langfristig abzulösen, wird der Stromverbrauch wohl ins Unermessliche steigen. Dabei können wir nicht mehr auf fossile Brennstoffe setzen, erstrecht nicht auf Atomenergie. Die Zukunft gehört den erneuerbaren Energien. Mit einer Photovoltaikanlage kannst du dazu beitragen, eine umweltfreundliche Energiequelle zu erschließen.
LG Anne!!!