Insektenschutz für Babys und Kleinkinder:
Worauf du achten solltest
Im Sommer möchtest du mit deiner Familie natürlich so viel Zeit wie möglich im Freien verbringen. Leider warten in der Natur neben blühenden Pflanzen und Bäumen auch viele kleine Tierchen. Viele davon sind ungefährlich, doch vor manchen solltest du insbesondere Babys und Kleinkinder schützen. Wie du die Kleinen bestmöglich vor Mücken, Wespen und Zecken schützen kannst und worauf du dabei achten solltest, erfährst du hier.
Für Babys und Kleinkinder sind Mückenstiche gefährlicher als für uns Erwachsenen. Das hat vor allem damit zu tun, dass ihr Immunsystem noch nicht vollständig entwickelt ist. Zusätzlich empfinden die Kleinen oft größere Schmerzen, weil sie zum einen eine dünnere Haut haben, zum anderen nicht wissen, woher dieser Schmerz kommt. Abgesehen davon ist es schwierig, sie vom Kratzen abzuhalten.
Welche Mittel & Maßnahmen eignen sich für die Kleinen am besten?
Zwar gibt es im Handel effektive Mückenschutzmittel, allerdings beinhalten diese meist starke chemische Zusätze. Diese erhöhen das Risiko allergischer Reaktionen enorm. Da kleine Kinder besonders neugierig sind und gerne allerlei Dinge in den Mund nehmen – inklusive ihrer eigenen Hände und Füße – besteht die Gefahr, dass die enthaltenen Schadstoffe in den Organismus gelangen und dort gravierende Schäden anrichten.
Achte deshalb genau auf die Inhaltsstoffe solcher Mittel. Einer der am meisten verwendeten Wirkstoffe ist DEET. Er kann sogar Schäden im menschlichen Nervensystem hervorrufen und sollte daher unbedingt gemieden werden. Ein anderer, recht verbreiteter Wirkstoff nennt sich Icaridin. Dieser ist ab dem Alter von 2 Jahren relativ unbedenklich zu verwenden, über mögliche Nebenwirkungen solltest du dich dennoch bei deinem Kinderarzt informieren.
Schütze dein Kind in erster Linie durch dicht gewebte, helle Kleidung, die angenehm locker sitzt und dabei möglichst viel Haut bedeckt. Pflanzliche Mittel wie Citronella oder verschiedene ätherische Öle müssen ausreichend verdünnt werden, um Hautausschläge und Reizungen der Schleimhäute zu vermeiden.
Zusätzlich ist es ratsam dafür zu sorgen, dass die Mücken erst gar nicht in die Nähe deines Babys oder Kleinkinds kommen. Eine Wasserschüssel im Zimmer mit Lavendelöl-Tropfen kann bereits helfen. Bestimmte Pflanzen im Garten oder Kräutertöpfe am Fensterbrett und in der Nähe von Türöffnungen halten die Insekten ebenso fern. Tomaten, Duftgeranien, Zitronenmelisse, Lavendel, Basilikum, Thymian und Waldmeister sind ein paar davon.
Vielversprechenden Insektenschutz für dein Baby bieten zudem Mückenschutzgitter und Gaze-Rollos an den Fenstern, sowie möglichst engmaschige Insektenschutztüren für Balkon und Terrasse. Behütetes Prinzessinnen-feeling verspricht ein Moskitonetz über dem Bett, das auch in den Urlaub mitgenommen werden kann.
Schutz vor Wespen
Wespen sind für die kleinsten unter uns allgemein am gefährlichsten. Aufgrund des kleineren Körpers führt bereits eine geringe Menge an Gift zu toxischen Reaktionen. Wurde das Kind schon gestochen, hilft eine aufgeschnittene, halbe Zwiebel die Haut zu beruhigen und zu desinfizieren. Zusätzlich sollte der Stich gekühlt werden, um ein Anschwellen zu verhindern. Bei Stichen im Mundraum oder Allergie ist sofort der Notarzt zu kontaktieren!
Zur Wespenabwehr schützt du dein Kind abermals mit angemessener Kleidung. Schuhe statt nackter Füße lässt es sicher im Garten umhertollen, während eine Jacke oder ein langärmliges Shirt an kühleren Tagen zusätzlichen Schutz für Oberkörper und Arme bieten. Sitzt das Kind noch vorwiegend im Kinderwagen, hält ein passender Insektenschutz die Tiere fern.
Was tun, wenn Wespen kommen?
Gartenmöbel, Fensterrahmen und -bänke, sowie Vorhänge können mit speziellen Wespen-Abwehr-Sprays besprüht werden. Achte darauf, das Spray dort zu verteilen, wo dein Baby nicht hin greift oder sitzt.
Vermeide in der Wespenhochzeit Picknicks im Freien, stelle Essen und zuckerhaltige Getränke nicht in die Nähe deines Kindes und decke dieses immer ab, damit sich der Geruch nicht so stark verteilt. Wenn dir Wespen doch einen Besuch abstatten, probiere selbst nicht in Panik zu geraten und lehre deinem Kind genauso möglichst ruhig zu bleiben.
Vom Versuch die Tiere wegzupusten ist abzuraten. Das im Atem enthaltene Kohlendioxid signalisiert Gefahr und macht sie aggressiv.
Schutz vor Zecken
Die große Gefahr bei Zecken ist eine Infektion mit FSME und die Übertragung von Borreliose. Bereits im Alter von 1 Jahr kann man Kinder gegen FSME impfen lassen, sinnvoll ist es laut Experten ab 3 Jahren. Gegen Borreliose gibt es leider keinen Impfschutz.
Greife bei Spaziergängen in der Natur zunächst zur richtigen Kleidung. Dazu zählen lange Hosen, Shirts mit langen Ärmeln sowie eine Kopfbedeckung. Außerdem solltest du Wanderwegen folgen, und keine Abstecher in Felder mit hohem Gras oder Sträuchern machen.
Zeckenstich: Was tun?
Im Nachhinein wird empfohlen dein Kind sorgfältig von Kopf bis Fuß auf Zecken zu inspizieren. Hast du eine gefunden, entfernst du sie am besten mit einer Pinzette oder Zeckenzange. Setze diese dazu so dicht wie möglich an die Haut und versuche die Zecke nicht zu quetschen oder zu drehen. Ziehe sie einfach gerade heraus, sobald du sie gefasst hast.
Um besonders schnell bei der Zeckenentfernung zu sein, ist der Besitz und das Mitführen einer Zeckenkarte bei Unternehmungen in der Natur anzuraten. Je schneller das Tier entfernt wird, desto geringer das Risiko einer Erkrankung.
Dass sich die Stichstelle rötet, ist normal. Entsteht die Rötung jedoch erst einige Tage nach der Entfernung der Zecke, vergrößert sich und wandert von der Stichstelle weg (Wanderröte) solltest du unbedingt einen Arzt aufsuchen.
Möglichst insektenfrei den Sommer genießen
Für stressfreie Tage im Freien, bei denen du und deine Familie nicht von Insekten gestört werdet, gilt es vor allem auf die passende Kleidung und Ausrüstung zu achten. Mit kleinen Tricks und pflanzlichen Hilfsmitteln lassen sich die Tierchen in der Regel ganz gut fernhalten.