Wohnen im Alter: Für ein sicheres Zuhause sorgen

sicheres zuhause für senioren
Foto: Sabine van Erp

Das eigene Zuhause ist ein Ort der Geborgenheit, insbesondere für Senioren. Doch mit zunehmendem Alter können sowohl körperliche Einschränkungen als auch Sicherheitsrisiken wie Einbrüche oder Stürze zu einer Herausforderung werden. Wie können ältere Menschen ihre Wohnsituation so gestalten, dass sie sich sicher und wohl fühlen? Ein Mix aus moderner Technik, präventiven Maßnahmen und emotionaler Unterstützung ist der Schlüssel.


1. Einbruchschutz: Sicherheit durch Technik

Einbrüche sind eine der größten Sorgen vieler älterer Menschen. Um sich vor Eindringlingen zu schützen, gibt es verschiedene technische Hilfsmittel:

  • Sicherheitsverriegelungen und Fensterbeschläge: Mechanische Sicherheitsvorkehrungen wie einbruchhemmende Türschlösser und abschließbare Fenstergriffe stellen die Basis eines sicheren Zuhauses dar.
  • Alarmanlagen und Kameras: Einfache Sicherheitssysteme, die ohne Smartphone bedient werden können, bieten älteren Menschen zusätzlichen Schutz. Bewegungsmelder, die automatisch eine Sirene auslösen, oder Kameras mit integrierter Alarmfunktion, die direkt mit einer Sicherheitszentrale verbunden sind, können Einbrecher effektiv abschrecken, ohne komplizierte Technik nutzen zu müssen.
  • Videotürklingeln: Diese ermöglichen es, von innen oder über das Smartphone zu sehen, wer vor der Tür steht, ohne diese öffnen zu müssen.
  • Lichtsteuerung: Bewegungsmelder an Türen und Einfahrten sorgen dafür, dass Außenbereiche bei Annäherung automatisch beleuchtet werden. Das wirkt nicht nur abschreckend auf potenzielle Einbrecher, sondern sorgt auch für eine gute Ausleuchtung von Wegen. Dadurch wird die Sicht verbessert und das Risiko von Stolpern oder Stürzen, insbesondere in der Dunkelheit, deutlich reduziert.

Es ist wichtig, dass die Geräte regelmäßig gewartet werden, um ihre Funktionstüchtigkeit zu gewährleisten. Ein professioneller Sicherheitsdienst kann hierbei unterstützen.


2. Sturzprävention: Sicher durch den Alltag

Ein weiterer zentraler Aspekt der Sicherheit im Alter ist der Schutz vor Stürzen. Kleine Veränderungen in der Wohnung können dabei Großes bewirken:

  • Rutschfeste Bodenbeläge: Teppiche mit rutschfestem Untergrund oder das Entfernen von Stolperfallen wie Kabeln können das Unfallrisiko deutlich senken.
  • Handläufe und Haltegriffe: Diese sollten an kritischen Stellen wie im Bad, in der Dusche oder an Treppen angebracht werden. Im Rahmen einer seniorengerechten Modernisierung des Wohnraums werden sie oftmals eingebaut.
  • Automatische Beleuchtung: Bewegungsmelder, die das Licht in dunklen Räumen oder Fluren einschalten, verhindern, dass Senioren im Dunkeln stolpern.
  • Möbelanordnung: Freie Wege ohne enge Passagen und Möbelstücke in Griffhöhe erleichtern die Bewegungsfreiheit.
  • Sicherheitstechnik für Notfälle: Ein spezielles Augenmerk liegt auf Notrufsystemen, die per Knopfdruck, Sprachsteuerung oder tragbarem Armband ausgelöst werden können. Diese Systeme stellen sicher, dass im Falle eines Sturzes schnell Hilfe alarmiert wird.

3. Notrufsysteme: Schnelle Hilfe auf Knopfdruck

Für Senioren, die alleine leben, ist ein verlässliches Notrufsystem unerlässlich. Folgende Optionen bieten sich an:

  • Tragbare Notrufgeräte: Diese werden wie ein Armband oder eine Halskette getragen und sind einfach zu bedienen. Ein Knopfdruck genügt, um Hilfe zu rufen.
  • Smart-Home-Integrationen: Intelligente Lautsprecher wie Amazon Echo oder Google Nest können so programmiert werden, dass sie in Notfällen bestimmte Personen oder Rettungsdienste kontaktieren.
  • Sturzerkennung: Einige moderne Geräte sind mit Sensoren ausgestattet, die einen Sturz automatisch erkennen und einen Notruf auslösen.

Bei der Auswahl eines Notrufsystems sollten Senioren auf eine einfache Bedienung, zuverlässige Technik und eine 24/7-Verfügbarkeit achten. Regelmäßige Tests der Geräte sorgen für zusätzliche Sicherheit.


4. Emotionale Unterstützung: Das Wohlbefinden älterer Menschen stärken

Sicherheitsmaßnahmen alleine reichen oft nicht aus, um ein Gefühl der Geborgenheit zu schaffen. Gerade alleinstehende Senioren leiden häufig unter Einsamkeit, was die Wahrnehmung von Unsicherheit verstärken kann. Folgende Aspekte sind daher wichtig:

  • Vertrauen in Technik: Senioren sollten die neuen technischen Geräte verstehen und sich sicher in ihrer Nutzung fühlen. Eine Einweisung durch Fachpersonal oder Angehörige hilft, mögliche Ängste abzubauen.
  • Soziale Vernetzung: Regelmäßiger Kontakt zu Familie, Nachbarn oder Bekannten gibt das Gefühl, im Notfall nicht alleine zu sein. Nachbarschaftsnetzwerke oder Seniorenvereine können hierbei unterstützend wirken.
  • Wohlfühlatmosphäre: Ein aufgeräumtes und gemütliches Zuhause stärkt das Gefühl von Kontrolle und Geborgenheit. Pflanzen, persönliche Gegenstände und helle Beleuchtung schaffen ein angenehmes Wohnambiente.
  • Sicherheitsgefühl durch Prävention: Zu wissen, dass das Zuhause durch technische Maßnahmen geschützt ist, kann allein schon für ein beruhigtes Gefühl sorgen.

5. Wartung und Kontrolle: Der Schlüssel zur Sicherheit

Sicherheitstechnik benötigt regelmäßige Wartung, um zuverlässig zu funktionieren. Senioren sollten sich hierbei Unterstützung von Fachfirmen oder Angehörigen holen. Einmal jährlich sollte ein Sicherheitscheck durchgeführt werden, bei dem die Funktion von Alarmanlagen, Notrufsystemen und Beleuchtungen überprüft wird.


Fazit: Sicherheit und Komfort im Alter

Sicheres Wohnen im Alter erfordert eine Kombination aus technischer Ausstattung, baulichen Anpassungen und psychologischem Wohlbefinden. Moderne Sicherheitssysteme wie Notrufgeräte und Bewegungsmelder, ergänzt durch Präventionsmaßnahmen wie Handläufe oder rutschfeste Böden, minimieren Risiken. Zugleich ist es wichtig, soziale Kontakte zu pflegen und das Zuhause so zu gestalten, dass es ein Ort der Geborgenheit bleibt. Nur so können Senioren ein selbstbestimmtes und sicheres Leben führen – auch im fortgeschrittenen Alter.

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