Kreativ, überzeugend, authentisch Schreiben – 6 hilfreiche Tipps für Blogger
Das Bloggen erscheint zunächst supersimpel: Software installieren, für ein Layout entscheiden und los geht’s mit den ersten Beiträgen!
Das mag auch erst einmal gut gehen – für dich selbst. Wenn du jedoch für ein Publikum schreibst, erfordert es ein wenig mehr Vorarbeit, um so mitreißend zu schreiben, dass deine LeserInnen auf jeden Fall wiederkehren!
- Sammle & sortiere deine Ideen
Themen, die mich derart interessieren, dass ich gern darüber schreiben würde, fallen mir beinahe täglich ein. Anfangs hatte ich deshalb immer ein kleines Notizbuch dabei, damit ich meine Einfälle auch ja nicht vergesse. Mittlerweile tippe ich meine Ideen schnell ins Handy.
Oft komme ich erst am folgenden Tag dazu, meine Ideen auszuwerten – eine Zeitspanne, in der ich kritischer auf meine Ergüsse reagieren kann. Jetzt heißt es sortieren:
Interessiert mich das Thema noch? –Wenn ja, interessiert es auch meine LeserInnen? Die wenigsten Themen beherrsche ich aus dem Effeff. Also: Welche Infos brauche ich noch, um einen Text darüber zu verfassen? Wo lohnt es sich zu recherchieren? Welches Ziel verfolge ich mit meinem Artikel?
Hin und wieder fallen mir auch mehrere ähnliche Themen ein, die ich z. B. zu einer Serie bündeln könnte: erst ein Kommentar, dann eine Umfrage, später ein umfangreicher Artikel als Auswertung. Die Umsetzung bleibt deiner Kreativität überlassen.
Erst wenn all diese Punkte geklärt sind, beginne ich tatsächlich mit der Recherche und danach schreibe ich meinen Text. Somit schreibe ich kaum einen Artikel in zwanzig Minuten runter. Geduld ist angesagt.
- Gib deinen Texten den letzten Schliff
Kennst du das?: Ein Thema hat dich emotional fest im Griff, du schreibst dir hastig die Seele vom Leib und klickst dann (vor-)schnell auf den „Veröffentlichen“-Button. Hab ich schon zig Mal durch.
Das klingt zwar authentisch (siehe unten), kann deine Texte bisweilen aber unleserlich gestalten – und ich spreche hier nicht nur von Rechtschreibfehlern…
Bevor du einen Text veröffentlichst, heißt es also, nach den o.g. Punkten rigoros zu korrigieren und zu redigieren, bis wirklich nur noch die kraftvolle Essenz deiner Gedanken zur Geltung kommt. Deine Leser werden es dir danken!
- Schreib für deine Leser
Aus Sicht deiner LeserInnen zu schreiben, also die Themen aufzugreifen, die sie wirklich interessieren, erfordert
- die Einsicht, dass du dein Blog nicht nur für dich selbst betreibst, sondern für ein Publikum schreibst und
- viel Erfahrung, denn deine Zielgruppe kennst du ja nicht von Anfang an
Ein paar demografische Fakten über deine LeserInnen kannst du allerdings von dir selbst ableiten. Geschlecht, Alter, Sprache, Familienstand: Mama- und Papa-Blogger schreiben i.d.R. für Eltern. Was diese bewegt, wissen sie meist selbst.
Dennoch ist es immer wieder überraschend, welche Artikel, Blogparaden und Aktionen, die man so gut vorbereitet hat, überhaupt nicht ziehen. Andere hingegen können sich vor Kommentaren kaum retten, obwohl das Thema gar nicht so familientauglich schien…
Derlei Erkenntnisse unbedingt im Hinterkopf behalten, denn nur so lernst du dein Publikum immer besser kennen.
- In der Kürze liegt die Würze
Oh-oh, das ist eine meiner großen Schreibschwächen. Schließlich habe ich so viele Ideen und sooo viel Spaß am Schreiben!
Aber erwiesen ist leider, dass Texte im Internet nur überflogen werden. Das Wesentliche muss schnell erfasst sein. Hilfreich sind hier:
- Einfache Wörter
- Kurze Sätze
- Viele kurze Paragraphen
- Sei du selbst – schreibe authentisch
Ich schreibe für mein Leben gern, aber zugegeben, ich habe mich lange Zeit nur an eine Regel gehalten: Frei nach Schnauze!
Authentizität ist enorm wichtig. Ein Blog ist persönlich, also steck‘ was von deiner Persönlichkeit rein! Deine LeserInnen wollen dich, nicht irgendeinen anonymen Journalisten, der rein objektiv informiert. Dazu gehört auch eine eigene Schreibe.
Wie du die entwickelst? –Ganz einfach: indem du schreibst, wie du sprichst! Falls du noch nicht überzeugt bist, versuch’s doch mal mit einer Software, die Sprache in Text umwandelt. Auf Windows-Computern ist diese schon vorinstalliert (einfach mal unter „Programme“/“Spracherkennung“ suchen).
Ein Bild von dir – zum Beispiel im Seitenmenü – mit ein paar Fakten über dich können diese persönliche Note noch unterstreichen.
Was das bringt?:
Nun, täglich werden Tausende neuer Blogs ins Leben gerufen. Um angesichts dieser Flut nicht unterzugehen, braucht dein Blog Persönlichkeit. Er muss sozusagen eine Marke werden – mit dir als Aushängeschild.
- Dein Blog braucht deine Meinung
“You can’t please everyone, so ya gotta please yourself.” Ricky Nelson
Inspirieren lassen wir uns gerne mal von Blogs und Webseiten, die uns besonders gut gefallen. Aber Abschreiben ist nicht drin. Schließlich willst du deine eigene Schreibe entwickeln und originelle Inhalte publizieren, die nicht schon von 10.000 Mamablogs durchgekaut wurden.
Einige Themen kommen natürlich immer wieder auf: Trotzphase, Vereinbarkeit, Stillen,… Da juckt es jeder Mama (und bestimmt auch vielen Papas) in den Fingern. Hier ist es wichtig, dass du deine ganz eigene Sicht artikulierst, vielleicht neue Fragen aufwirfst, das Ganze mit einer Prise Humor würzt oder oder oder.
Und vergiss nicht, deine eigene Meinung kundzutun, ehrlich zu sein, auch wenn du damit vielleicht aneckst. Deine LeserInnen wollen wissen, ob dich etwas mit Angst erfüllt oder gerade total happy macht. Sie wollen deinen Standpunkt lesen.