Ein Buch ist selten genug: Meine Lesetipps im Advent
Immer wieder beklagen sich Leute darüber, keine Zeit mehr zum Lesen zu finden. Selbst ich – die ich mich eigentlich als Leseratte bezeichne – muss zugeben: Es fällt mir immer schwerer, mich zurückzuziehen, um ein Buch zu lesen.
Ständig bin ich abgelenkt von den alltäglichen Aufgaben, die der Familienhaushalt so mit sich bringt, meinen Hobbys, dem Handy und den so unglaublich gut gemachten Serien der Streamingdienste. Da fällt es schwer, sich auf ein Buch zu konzentrieren. Ich bin deshalb dazu übergegangen, Podcasts und Hörbücher zu konsumieren, denn zuzuhören schließt andere Tätigkeiten nicht aus: Man kann Auto fahren, bügeln, basteln, kochen, aufräumen, einschlafen usw. – und nebenbei einer Geschichte lauschen.
Ob Bücher, Audio-CD’s oder Hörbücher zum Herunterladen aufs eigene Handy: Im Incobis Marketplace lassen sich derlei Medien ganz einfach bestellen. Vorteil: Man muss dazu nicht extra das Haus verlassen. Onlineshopping ist dank Corona gefragter denn je. Und selbst für Verkäufer immer zugänglicher! Falls du eine Buchhandlung hast, diese momentan jedoch nur von wenigen Kunden besucht wird (oder sogar geschlossen ist), kannst du dein Geschäft ganz einfach ins Netz verlegen und deine Bücher in einem Onlineshop verkaufen.
Meine TopE Buchtipps für den Advent
Wenn der Lockdown für etwas gut ist, dann um Zeit zu finden zum Innehalten und Nachdenken. Wann, wenn nicht jetzt kann man es sich zu Hause so richtig gemütlich machen – und lesen? Und das nicht nur, um herunterzukommen, sondern vor allem um auszubrechen aus der täglichen Routine.
Achtung: Keine Romane!
Meine Buchtipps für den Advent fallen diesmal etwas unorthodox aus, da ich finde: Die Geschmäcker gehen bei Romanen einfach zu sehr auseinander. Dass auch Sachbücher und Märchen durchaus unterhaltsam und geistreich sein können, liest du im Folgenden:
1. Märchen für Groß & Klein
Irgendein Grimm’sches Märchenbuch findet sich bestimmt in jedem Haushalt. Und selbst wenn nicht: Die Märchenklassiker von Aschenputtel bis zum Gestiefelten Kater kennen wir alle noch aus der eigenen Kindheit.
Anders ist das vermutlich bei den Märchen und Sagen aus anderen Ländern, zum Beispiel aus dem hohen Norden, Rußland oder Afrika. Mag sein, dass die Stoffe sich ähneln (Liebe, Probleme der Armen, wundersame Wesen, Zauberei, Gut und Böse,…). Trotzdem sind es oft Geschichten, die man nie zuvor gehört oder gelesen hat. Oft spiegeln sie die jeweilige Kultur wider und so bekommt der Leser die Möglichkeit, einen Blick über den Tellerrand zu werfen.
Ich lese zum Beispiel gerade Schottische Märchen und ich finde sie wirklich sehr, sehr unterhaltsam. Dadurch habe ich erfahren, dass die Schotten früher glaubten, Meermenschen kämen in Gestalt von Seerobben an die Wasseroberfläche. Außerdem habe ich schon Kelpies (Wassergeister) und Brownies (eine Art gutmütiger Troll) kennen gelernt. Viele der Geschichten sind kurz und verständlich genug, um sie auch Kindern vorlesen zu können. Oft sind sie sogar wunderbar humorvoll, andere wiederum melancholisch bis traurig.
In jedem Fall passen Märchen mit ihren geisterhaften Erscheinungen und mystischen Geschehnissen hervorragend zum oft düsteren und nebelverhangenen Wetter der Vorweihnachtszeit. Klare Empfehlung meinerseits!
2. Übers Weihnachtsfest
Kaum jemand stellt sich die Frage, wie Weihnachten eigentlich gefeiert werden soll, denn das Fest besteht aus Ritualen, die dir zumeist von Eltern und Urgroßeltern vermittelt worden sind. Und diese sind quasi unabänderlich in deine eigene DNA übergegangen. Oder nicht?
Tatsächlich befassen sich einige Bücher mit Weihnachtsritualen jenseits christlicher Traditionen, können mit Letzteren aber auch in Einklang gebracht werden.
„Das Wunder der Rauhnächte“ (V. Kirschgruber) zum Beispiel bringt LeserInnen die Bräuche und Mythen der sagenumwobenen Schwellenzeit um die Wintersonnenwende herum nahe. Sie fällt zeitgleich auf die Adventszeit, wird jedoch etwas anders zelebriert. So lautet ein Vorschlag, zuerst alle Kerzen im Adventskranz anzuzünden – und jede Woche dann eine Kerze weniger, um das sterbende Licht in der dunklen Jahreszeit zu symbolisieren. Nach heidnischem Brauch wird Weihnachten übrigens schon am 21.12. gefeiert – und nennt sich Julfest.
Weihnachten mal anders zu feiern, eigene Rituale zu entwickeln, vielleicht auch mal Leute einzuladen, die nicht zur Familie gehören, das Buch regt zum Nachdenken darüber an.
3. Psycho-Hygiene am Jahresende
Ein wenig Selbstreflexion hat noch keinem geschadet. Und gerade zum Jahresende hin wird gerne Bilanz gezogen, um mit guten Vorsätzen ins neue Jahr zu starten. Trotzdem scheuen wir uns i.d.R., kritisch mit uns selbst ins Gericht zu gehen.
Gerne sehen wir die Ursachen unserer Probleme bei anderen Menschen. Dabei verbauen wir uns mitunter auch durch eigene Charakterdefizite den Weg. Genau das ist das Thema des Buchs „Meine Stacheln: Wie Sie Ihre Schwächen entschärfen“ (Jörg Berger). Es ermuntert den Leser, eigene „Stacheln“ zu erkennen und abzumildern. Im besten Fall hilft es, sich selbst und seine Mitmenschen besser zu verstehen. Damit scheint es im Ozean der Psycho-Ratgeber allerdings fast gänzlich allein zu sein. Die meisten befassen sich eher mit der Andersartigkeit der anderen… Vermutlich ist es den meisten einfach zu mühsam, mit sich selbst ins Gericht zu gehen und sich zu ändern.
Es gibt so viel, was Bücher können: Dich unterhalten und zum Lachen bringen, zum Träumen anregen, dich in den Schlaf wiegen,… Im besten Falle regen sie dich zum Nachdenken an. Und weil es viele solcher wertvollen Denkanstöße in Buchform gibt, stelle ich auf topE immer wieder Buchempfehlungen zusammen. Eine für eher politische Bücher findest du hier. Und in diesem Beitrag werden Buch-Geschenk-Ideen vorgestellt.
Viel Freude beim Schmökern!
LG Anne!!!