Die Gedanken sind frei – in der Elternzeit

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Die Elternzeit ist stressig, vor allem in den ersten Wochen und Monaten. Doch immerhin beschert sie Müttern und Vätern eine Auszeit vom (Berufs-)Alltag. Diese Zeit kann man nutzen, um eine berufliche Neuorientierung zu wagen.

Raus aus dem Hamsterrad – und einen neuen Weg einschlagen

Die Geburt eines Kindes stellt das Leben der Eltern zunächst gehörig auf den Kopf. Gerade wenn es sich um den ersten Nachwuchs handelt, werden Mama und Papa sowohl vom Baby als auch von der neuen Elternrolle so sehr vereinnahmt, dass sie kaum Zeit für sich finden.

Glücklicherweise ändert sich dies nach einiger Zeit. (–Wie lange es dauert, bestimmt dein Kind.) Die nun eingekehrte Ruhe hält die Möglichkeit des Innehaltens bereit: Raus aus dem Job und der damit verbundenen alltäglichen Routine kannst du dir Gedanken über deinen weiteren Lebensweg machen.

Die berufliche Neuorientierung, wenn der Job nicht mehr befriedigt

Das ist übrigens ein nicht unerheblicher Vorteil der Elternzeit, den viele Väter versäumen, wenn sie nicht für mehrere Monate am Stück in den Erziehungsurlaub gehen: der Ausbruch aus der Routine!

Wer sich die Woche nicht vollpackt mit Baby-Schwimm- und Musikkursen, hat den Kopf frei für existentielle Fragen:

  • was du dir vom Leben versprichst
  • welche Ziele du noch erreichen willst
  • was dir wirklich wichtig ist
  • wie du dir deinen Traumjob vorstellst
  • auf welche Weise sich Familie und Arbeit miteinander vereinbaren lassen

Oft steht das Geld bei der Frage um die berufliche Zukunft gar nicht so sehr im Mittelpunkt. Viel eher interessiert Frauen, wie sie sich beruflich verwirklichen können, ohne dabei ihre Familie zu vernachlässigen. Für mich lautete die Lösung nach einigem Hin und Her, mich selbstständig zu machen>>

Nicht wenige Mütter entscheiden sich während der Elternzeit für einen Jobwechsel und schreiben Bewerbungen. Andere versprechen sich durch eine Weiterbildung bessere Aufstiegs- oder Umstiegschancen. Die meisten Berufe erfordern entsprechende Qualifikation. Nichts geht in Deutschland über Zeugnisse und Zertifikate. Da führt oft kein Weg am Studium vorbei.

Beim Stillen studieren

Gut so, denn dank Fernhochschulen lässt sich die Weiterbildung bzw. das Studium optimal in die Elternzeit integrieren. Besonders einfach und flexibel gestalten sich die Fernstudiengänge heutzutage, weil die Studieninhalte online zugänglich sind. Übungen und Seminare werden im Internet gelehrt. Dass sich die Studierenden zu bestimmten Veranstaltungen treffen, ist dabei kein Muss mehr.

Nicht jede Hochschule bzw. Universität bietet allerdings Fernstudiengänge an. In Deutschland sind daher extra Fernuniversitäten entstanden. Darunter sind sowohl staatliche als auch private Anbieter. Beide verlangen für ein Fernstudium Geld. Die monatlichen Studiengebühren sind jedoch unterschiedlich hoch. Die Kosten für einen Bachelor in Psychologie bei der SRH Fernhochschule  liegen zum Beispiel bei etwa 13.600 Euro. Das ist natürlich viel Geld. Heruntergebrochen auf den Monat sind 378 Euro jedoch durchaus zu stemmen. Zur Not nimmst du einen Kredit auf.

Anders verhält es sich da bei einer Ausbildung, die unter Umständen sogar vom Arbeitgeber bezahlt wird. Das Gehalt ist zwar nicht hoch, doch immerhin müssen keine Gebühren finanziert werden, wie es bei einem Fernstudium der Fall ist. Eine Ausbildung kann allerdings nur schwer mit der Elternzeit vereinbart werden, da sie i.d.R. Vollzeit absolviert werden muss. Einige Betriebe machen hier allerdings Ausnahmen und bieten eine Ausbildung in Teilzeit an, wenn berechtigtes Interesse daran besteht.

Weiterbildungen 2.0

Sowohl das Fernstudium als auch die Ausbildung sind sehr zeitaufwendig. Gleich mehrere Jahre musst du dafür einplanen, ohne die Gewissheit zu haben, ob sich der Aufwand lohnt.

Möchtest du lediglich dein Wissen vertiefen, kommen Weiterbildungen eher in Frage. So besteht die Möglichkeit, schon innerhalb eines Wochenendseminars eine Software wie Excel zu erlernen. Auch die Grundkenntnisse für Sprachen lassen sich innerhalb weniger Wochen oder Monate erwerben.

Genau wie bei Fernstudiengängen finden viele Weiterbildungen mittlerweile in Form von Online-Kursen statt. Die TeilnehmerInnen müssen folglich nicht mehr in Klassenräumen zusammentreffen, um dort in den Genuss des Frontalunterrichts zu kommen. Stattdessen bestimmst du selbst, wann du dir Zeit für die Lehrinhalte und deine „Hausaufgaben“ nimmst.

Bildung beginnt mit Neugierde

Auch wenn böse Zungen immer wieder von „Stilldemenz“, also Vergesslichkeit bzw. Gedächtnisstörungen nach der Geburt eines Kindes reden, so bin ich der Meinung, dass Eltern sehr wohl genug Grips haben, um während ihres Erziehungsurlaubs über die eigene berufliche Zukunft nachzudenken und diese ggf. neu zu planen.

Nicht wenige Mamas fangen während der Elternzeit an zu bloggen. Was nicht unbedingt in einem lukrativen Internet-Business enden muss, beflügelt immerhin den Geist. Schließlich ist es gar nicht so einfach, sich in die Blog-Technik einzufuchsen, Layouts zu entwerfen und Artikel zu schreiben – und diese außerdem zu vermarkten!

Genau so verhält es sich mit allen Neuanfängen, ob es sich um ein Studium, einen Jobwechsel oder ein neues Hobby handelt: Sie fordern dich heraus, kosten Zeit und sind bisweilen arbeitsintensiv.

Doch was auch immer du in Angriff nimmst, du entwickelst dich weiter. Und hast du erst einmal etwas Neues erlernt, wächst auch dein Selbstwertgefühl.

LG Anne!!!

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