Tapetenwechsel
Mit Fototapeten Wände gestalten
Neulich saß ich im Wartezimmer meines Allgemeinmediziners – und blickte in einen von Sonnenlicht durchfluteten Birkenwald. Genau genommen handelte es sich nur um eine Fototapete, doch die Atmosphäre im Raum wurde mit Hilfe dieses einfachen Gestaltungselementes im Handumdrehen positiv beeinflusst.
Dass Muster, Farben und Abbildungen auf einer Tapete Räume optisch verändern können, ist längst bekannt. Die kreative Fototapete ist dabei wohl das emotionalste Element. Schließlich kannst du dem Raum mit ihrer Hilfe etwas geben, was ihm (oder seinen Bewohnern) fehlt: Der sterilen Arztpraxis wurde mit der Ansicht eines Birkenwaldes nicht nur mehr Natürlichkeit verliehen, sondern auch das Gefühl von zusätzlicher Luft. Daneben lädt ein Bild oftmals zum Träumen ein und hilft beim Abschalten.
Die große Freiheit in der Inneneinrichtung
Wer also glaubt, die Fototapete sei tot, irrt gewaltig. So wurde der alte Klassiker der Inneneinrichtung mal eben neu erfunden. Ganze Tapetenbahnen lassen sich mittlerweile individuell bedrucken – mit eigens erstellten Grafiken und Fotografien. Der Digitaldruck macht’s möglich.
Immer mehr Online-Druckereien bieten neben klassischen Postern und Bildern Fototapeten als Rollenware an. Die professionell designten Tapeten gibt es in diversen Varianten mit den unterschiedlichsten Motiven. Bergpanoramen und Wälder sind auch nach Jahrzehnten noch präsent. Mehr Zuspruch erhalten allerdings Muster, die dem Raum eine Loft-Atmosphäre verleihen, zum Beispiel Fototapeten mit einer bestimmten Steinstruktur (Beton ist seit einigen Jahren ein Dauerbrenner). Zu den beliebtesten Motiven auf Fototapeten zählen momentan außerdem Stadtansichten, Wälder, der Dschungel mit all seinen exotischen Facetten und Blumen.
Trend zum Individualismus ist ungebrochen
Was im Trend liegt, kann man jedoch nicht pauschal bestimmen, da die Inneneinrichtung so individuell wie die Menschen selbst ist. Momentan wohnt jeder mehr oder weniger nach seinem eigenen Geschmack – und richtet sich entsprechend ein. Das hat diverse Wohnstile ermöglicht.
Ich muss zugeben, dass ich in meinem gesamten Erwachsenenleben noch nie eine Tapete hatte. Des Öfteren stand ich bei Umzügen kurz davor, habe mich im letzten Moment jedoch stets für Wandfarbe entschieden.
Und was spricht gegen eine Tapete?
In erster Linie hatte ich Angst, des Tapetenmotivs schnell überdrüssig zu werden. Schließlich kann man eine Tapete nicht einfach abnehmen wie ein Bild. Du musst erst aufwändig renovieren. Dabei bin ich unglaublich ungeschickt. Ich würde es vermutlich nicht einmal hinbekommen, die Tapete an die Wand zu kleistern. Und wenn ich es doch schaffen würde, wäre das Resultat mit Sicherheit keine Augenweide. Sondern das Gegenteil davon.
Immer wenn ich in Einrichtungsmagazinen wild gemusterte Wände sehe, verspüre ich sie aber doch, die Lust auf Abwechslung. Faszinierend finde ich Tapeten noch immer. Wer weiß, vielleicht überwinde ich mich beim nächsten Umzug doch noch – und engagiere jemanden, der für mich die Wände tapeziert.