Nachhaltig einrichten: 5 Ideen fürs Kinderzimmer
Es ist mittlerweile allgemein anerkannt, dass Nachhaltigkeit in allen Bereichen unseres Lebens ein wichtiger Aspekt sein sollte. Aber was bedeutet Nachhaltigkeit eigentlich und was hat sie mit Kinderzimmern und Spielzeug zu tun?
Egal wie viel oder wenig wir kaufen und konsumieren, dabei werden in der Regel Ressourcen verbraucht. Das betrifft unsere Ernährung genauso wie Kleidung, den Weg zur Arbeit oder den Familienurlaub. Allein der Konsum privater Haushalte ist für rund ein Viertel der Treibhausgasemissionen in Deutschland verantwortlich. Hier besteht also viel Potential für Einsparungen, die mit einer nachhaltigen Lebensweise erreicht werden können. Schon Kinder können an das Thema Nachhaltigkeit herangeführt werden, indem man zum Beispiel auf eine umweltschonende Einrichtung achtet.
1. Tapeten und Farben mit Bedacht auswählen
Was schadstofffreie Farben anbelangt, so hat man heutzutage eine große Auswahl an den unterschiedlichsten Anbietern – von gewöhnlicher Dispersionsfarbe bis zum Lehmpulver, das man selbst mit Wasser anrühren muss.
Ökologische Wandfarben sind frei von Lösungs- und Konservierungsmitteln. Außerdem werden sie oft klimaneutral hergestellt. Das kommt nicht nur der Umwelt zu Gute, sondern wirkt sich auch positiv aufs Raumklima aus. Insbesondere Lehm- und Kalkfarben sind nämlich atmungsaktiv und können außerdem die Luftfeuchtigkeit regulieren. Einziger Wermutstropfen: Die Farben lassen sich nicht so einfach handhaben wie ihre unökologischen Pendants.
Wenn du nachhaltig renovieren möchtest, aber nicht genau weißt, welche Hersteller wirklich vertrauenswürdig sind, dann können dir Siegel weiterhelfen, die hier zusammengefasst vorgestellt werden.
2. Nicht nur ökologische Möbel sind nachhaltig
Das Kinderzimmer mit nachhaltigen Möbeln auszustatten, dürfte ebenfalls kein Problem sein. Wem Öko-Hersteller zu teuer sind, kauft einfach Second Hand. Flohmärkte und Kleinanzeigenportale im Internet machen’s möglich. So bewahrst du alte Schätze vor ihrem Ende auf der Mülldeponie und bekommst dafür ein Möbelstück, dessen eventuell enthaltene Schadstoffe längst ausgedünstet sind. Liegt dir DIY, kannst du alte Möbel zudem ganz individuell aufhübschen.
Bevorzugst du hingegen neue Möbel, solltest du beim Material auf nachwachsende Rohstoffe wie Holz, Bambus oder Rattan setzen. Auch hier belegen Siegel wie der Blaue Engel, ob es sich um schadstofffreie Rohstoffe aus nachhaltiger Forstwirtschaft handelt.
3. Weniger ist mehr gilt auch beim Spielzeug
Auch beim Kinderspielzeug hast du viele Möglichkeiten, nachhaltig einzukaufen. Das fängt schon bei der Menge an: Ein sehr minimalistischer Ansatz ist beispielsweise das spielzeugfreie Kinderzimmer. Indem sich das Kind auf einige wenige Spielzeuge (zum Beispiel ein Spielzeugladen) beschränkt, sollen Fantasie und Kreativität gefördert werden.
Ebenfalls nachhaltig ist das Teilen von Spielzeugen. Gerade kleine Kinder verlieren schnell das Interesse an einem Spielzeug, das bald schon ungenutzt im Regal verstaubt. Bei einigen Online-Anbietern können Eltern viel Geld sparen, wenn sie das Spielzeug für ihre Kids nur ausleihen und nach einer bestimmten Frist wieder zurückgeben.
Leider gehört Spielzeug zu den Konsumartikeln, die vor allem aus Plastik gefertigt werden. Das synthetische Material lässt sich nicht abbauen und ist nur bedingt recyclebar. Darüber hinaus enthält es oft viele gesundheitsschädliche Schadstoffe.
Aus diesem Grund solltest du dich beim Kauf lieber für Spielzeug aus nachhaltigen Materialien wie Holz, Hanf und anderen Öko-Textilien entscheiden. Recycelte Materialien sind ebenfalls in Ordnung, selbst wenn es sich um Kunststoffe handelt. Schließlich geben sie dem Material, das sonst auf Mülldeponien landen oder verbrannt werden würden, ein zweites Leben.
Last but not least kann natürlich auch Spielzeug aus zweiter Hand erworben werden, um das Kinderzimmer nachhaltiger zu gestalten.
4. Pflanzen als Dekoration verwenden
Eine weitere Möglichkeit, das Kinderzimmer umweltfreundlich zu gestalten, ist die Verwendung von Pflanzen als Dekoration. Denn Pflanzen verschönern nicht nur den Raum, sie tragen als natürliche Luftreiniger auch zu einer gesünderen Wohnqualität bei. Damit dein Kind von den positiven Eigenschaften der Pflanzen möglichst lange profitieren kann, sollten diese pflegeleicht und robust sein. Dazu gehören Grünlilie, Aloe Vera und Bogenhanf, die das Kinderzimmer mit Sauerstoff versorgen und die Luft reinigen.
Eines oder mehrere Pflänzchen zu pflegen, vermittelt dem Kind zudem ein gewisses Verantwortungsgefühl. Außerdem sollen Zimmerpflanzen das Wohlbefinden steigern und dabei helfen, uns besser zu konzentrieren.
Auch beim Pflanzenkauf solltest du auf Nachhaltigkeit achten, indem du zum Beispiel lokale Blumenhändler oder Gärtnereien unterstützt. Pflanzen vom Discounter sind hingegen oft nicht mehr ganz frisch. Zudem mangelt es ihnen an Tageslicht und Pflege durch geschultes Personal. All das kann dazu führen, dass sie schon nach kurzer Zeit eingehen.
5. Selbermachen
Deko, Kunst(-handwerk) und anderen Schnickschnack zu kaufen, um Wohnung oder Haus nach deinem eigenen Geschmack einzurichten, macht wirklich Spaß. Beim Kinderzimmer solltest du dich mit den üblichen Konsumartikeln jedoch zurückhalten. Schließlich basteln und malen die meisten Kinder selbst sehr gern und produzieren dabei „Kunst“ in rauen Mengen. Vieles davon kann durchaus zur Verschönerung des Kinderzimmers beitragen.
Falls dein Kind noch klein ist, solltest du es bei einigen Bastelprojekten noch anleiten und unterstützen. Dafür kannst du Materialien verwenden, die möglichst nachhaltig sind – wie Ton, Papier, Stoffreste, Glasperlen oder Naturfarben. Vielleicht lernt dein Kind beim Selbermachen gleich spielerisch, dass man nicht nicht alles kaufen muss.
Das eigene Konsumverhalten hinterfragen, um schlechte Gewohnheiten gar nicht erst aufkommen zu lassen: Bei der Einrichtung des Kinderzimmers kannst du – gemeinsam mit deinem Kind – damit anfangen.