Baugrundstück finden: So bin ich vorgegangen
- Meine Mittagspausen und Abende verbrachte ich fast durchgängig auf diversen Immobilienwebseiten und auf Google Maps, um Entfernungen und Verkehrsverbindungen zu „testen“.
- Wir hatten zwar schon einige Ausflüge ins Umland unternommen, kannten aber trotzdem kaum 10% der Orte, die sich in halbstündiger Entfernung zur Berliner Stadtgrenze befanden.
Um Sprit zu sparen, setzten wir also nur den virtuellen Routenplaner ein, betrachteten die Umgebung auf Satellitenbildern und lasen uns Tipps und Bewertungen anderer Nutzer und Interessenten durch.
Dass das allein nicht ausreicht, bewies uns der Fund eines vermeintlichen „Grundstücksschatzes“.
Sowohl auf Google Maps als auch auf dem B-Plan sah das neue und vollerschlossene Baugebiet in einem kleinen Dorf nämlich wunderbar aus. -Mitten im Grünen und trotzdem nur zwei, drei Kilometer vom nächsten Regionalbahnhof entfernt. Das Kind würde später einfach mit dem Fahrrad zur Schule im Nachbarort fahren, so unser Gedanke.
Ich nahm mir die Zeit und fuhr die Strecke dann tatsächlich mit dem Rad ab – von der Schule bis zum Traumgrundstück – und musste feststellen, dass das die Muskelkapazitäten eines Grundschülers weit übersteigen würde (zumindest wenn er stets pünktlich zum Unterricht erscheinen will). Hinzu kam, dass der Weg immer entlang der Bahngleise führte – eine ungesicherte ICE-Trasse. Kinder lieben zwar gefahrvolle Spielplätze, ich für meinen Teil mache mir jedoch Sorgen…
Fazit: Google Maps mag praktisch sein, ersetzt jedoch nicht den persönlichen Eindruck
Ausschlusskriterien
- Ein anderes Baugrundstück war direkt vor den Toren Berlins gelegen. In fünf Minuten hätte man mit dem Auto die nächste U-Bahn-Station erreicht. Ohne Auto jedoch – Kinder besitzen nun mal keinen Führerschein – wäre es trostlos gewesen: eine reine Schlafstadt bestehend aus einem Häusermeer und ein paar Supermärkten. Keine Spielplätze, keine Sportplätze, nicht einmal Wälder. Drumherum nur ein paar Äcker und Straßen.
- Andere freie Baugrundstücke waren wiederum zu teuer. Sie hätten unser Budget gesprengt. Wir mussten unsere Suche also auch preislich einschränken, um ein günstiges Grundstück zu finden.
Die Qual der Wahl(-möglichkeiten) einfach verringern!
Bestenfalls schränkt man seine Auswahl stark ein. Unseren zukünftigen Wohnort habe ich mehr oder minder durch Zufall entdeckt. Wir haben seit Längerem einen Wanderführer, der die nähere Umgebung Berlins abdeckt.
Daraus suchten wir an einem Wochenende mal wieder eine Wanderung heraus, die recht kurz ausfiel. Im Anschluss fuhren wir noch in ein Nachbardorf, wo gerade ein Fest stattfand. Bald wurde uns klar: hier gefällt’s uns. Die Natur war wunderschön, die Dörfer und Kleinstädte gepflegt und alles zusammen nur eine halbe Stunde von Berlin entfernt.
Wenn ich auf Immobilienscout und Co. also nach Grundstücken suchte, dann nur noch in dieser Region mit einer genauen PLZ. Viele Grundstücke standen dort zwar nicht mehr zur Verfügung, aber wir hatten es ja nicht eilig und konnten per Newsletter immer wieder neue Angebote einsehen. Bis wir endlich ein freies Grundstück finden konnten!
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Mittlerweile sind knapp drei Jahre vergangen, seitdem wir unser eigenes Haus bezogen haben. Wenn der Traum endlich real wird, kehrt allerdings bald schon Ernüchterung ein. Wie es ist, in eine neue Umgebung zu ziehen, liest du in meinem Rückblick>>
LG Anne!!!