Qualität statt Quantität: Nachhaltig einkaufen für Babys und Kleinkinder
In vielen Teilen der Welt, einschließlich Deutschland, kann man von einer Wegwerfgesellschaft sprechen. Das heißt, viele Produkte – ob Lebensmittel, Elektrogeräte oder Kleidung – werden schon nach vergleichsweise kurzer Nutzungsdauer auf Nimmerwiedersehen aussortiert und entsorgt. Die Entscheidung für den Mülleimer fällt umso leichter, je günstiger ein Produkt im Einkauf war – und wie teuer eine mögliche Reparatur im Vergleich dazu wäre.
Es gibt jedoch eine wachsende Bewegung hin zu nachhaltigem Konsum und der Reduzierung von Abfall. Immer mehr Menschen setzen sich für langlebigere Produkte, Reparaturfähigkeit und umweltfreundliche Herstellungsprozesse ein. Dies zeigt, dass die Wegwerfkultur nicht unumkehrbar ist.
Welche Möglichkeiten es gibt, auch als Familie nachhaltiger zu konsumieren – und somit weniger Müll zu produzieren, erfährst du in diesem Beitrag.
Wege aus der Wegwerfkultur
Die Planung ist entscheidend
Wenn du vorm Einkaufen eine Liste mit den Artikeln schreibst, die du wirklich benötigst, vermeidest du Spontankäufe. Wer kennt das nicht, dass immer wieder Produkte im Einkaufswagen landen, die man gar nicht kaufen wollte? Hältst du dich strikt an deine Einkaufsliste, sparst du Geld und reduzierst potentielle Verschwendung.
Ökologische Produkte wählen
Entscheidest du dich für umweltfreundliche Babyprodukte, wie beispielsweise Windeln aus nachhaltigen Materialien oder biologisch abbaubare Feuchttücher, kommt dein Kind mit weniger Schadstoffen in Berührung. Bei der Produktion von Bio-Produkten werden des Weiteren weniger schädliche Materialien verwendet, dafür wird auf recycelbare Verpackungen gesetzt. Es fällt also weniger Müll an.
Second-Hand einkaufen
Viele Babyartikel, wie Kleidung, Kinderwagen und Möbel, können in gutem Zustand Second-Hand gekauft werden. Dies spart Geld und reduziert den Ressourcenverbrauch. Umgekehrt kannst du gut erhaltene Baby- und Kindersachen weiterverschenken oder ebenfalls verkaufen. Gerade Produkte wie Kinderwagen werden schon nach relativ kurzer Nutzungsdauer nicht mehr benötigt. Vom Wiederverkauf kann zum Beispiel ein Fahrradanhänger oder ein Laufrad finanziert werden.
Wiederverwendbare Produkte nutzen
Müll im eigenen Haushalt kann deutlich reduziert werden, wenn man wiederverwendbare Produkte nutzt, wie Stoffwindeln, Stillkissen oder Wattepads. Diese sind umweltfreundlicher und langfristig natürlich kostengünstiger.
Lokal einkaufen
Regionale Produkte werden vor Ort hergestellt, was lange Transportwege erspart und somit den CO2-Fußabdruck verringert. Kaufst du lokale Produkte, kommt dies jedoch nicht nur der Umwelt zu Gute, sondern stärkt auch die regionale Wirtschaft. Darüber hinaus sind die Produktionsbedingungen oftmals viel transparenter – und besser als im fernen Ausland.
Unnötige Verpackung vermeiden
Du kannst verstärkt darauf achten, Produkte mit minimaler Verpackung zu kaufen. Auch lose Produkte sind in immer mehr Supermärkten erhältlich. Diese werden dann zum Beispiel in wiederverwendbare Dosen gefüllt. Dies reduziert den Abfall und den Einsatz von Plastik.
Auf Vorratshaltung setzen
Babyartikel in größeren Mengen zu kaufen, wenn sie im Angebot sind, spart Geld. Außerdem brauchst du nicht mehr so häufig einkaufen zu gehen und kannst dich wichtigeren Dingen widmen.
Qualität vor Quantität
Egal ob Kinderwagen, Möbel, Gartenspielzeug oder Laufrad, du solltest stets in hochwertige Baby- und Kinderprodukte investieren, denn sie sind sicherer und halten länger. Werden sie nicht länger gebraucht, können sie weitervererbt oder verkauft werden. Das wiederum reduziert den Bedarf an Ersatzprodukten.
Weniger ist mehr beim Spielzeug
Wähle Spielzeug, das sicher ist und die kreativen Fähigkeiten deines Kindes fördert, anstatt viele unnötige Spielsachen anzuhäufen. Zu viel Spielzeug kann dem Kind sogar schaden, weil es ihm inmitten des Spielzeugbergs schwerfällt, sich auf eine Sache zu konzentrieren. Spielzeug kann übrigens auch ausgeliehen, geteilt und getauscht werden, so dass viele Kinder in seinen Genuss kommen, ohne dass jedes Kind dasselbe Spielzeug besitzen muss.
Teilen und Tauschen
Im Hinblick auf einen nachhaltigen und dennoch kostengünstigen Lebensstil darf dieser Punkt nicht fehlen! Du kannst dir überlegen, Babyartikel mit Freunden oder in lokalen Elterngruppen zu teilen oder zu tauschen, um Ressourcen zu schonen.
Plattformen wie nebenan.de, Meetup und spezielle Online-Foren bieten oft lokale Gruppen und Gemeinschaften für Eltern an. Du kannst nach Gruppen suchen, die sich auf den Austausch von Babyartikeln spezialisiert haben, oder in allgemeinen Elterngruppen nachfragen.
Gerade wenn man kleine Kinder oder gar ein Baby hat, möchte man sich sicher sein, dass die gekauften Waren möglichst schadstofffrei sind. Dennoch können viele Eltern nicht allzu tief in die Tasche greifen, um beispielsweise teure Öko-Kindermode zu kaufen. Ich hoffe, die genannten Tipps helfen dir dabei, (preis-)bewusster und trotzdem nachhaltig einzukaufen.
Letztendlich liegt es an der Gesellschaft, bewusste Entscheidungen zu treffen, um weniger in eine Wegwerfgesellschaft abzugleiten und stattdessen auf eine nachhaltigere und umweltfreundlichere Zukunft hinzuarbeiten.