Besser als ich anfangs dachte: die Kita und ihre Vorteile fürs Kind
Vorteile Kita Besuch: Früher oder später geht die Elternzeit zu Ende. Ihren Abschluss findet sie zumeist in der Eingewöhnung des Kindes im Kindergarten, zum Beispiel im Kindergarten Leverkusen, oder in der Tagespflege. Viele freut’s, weil sie sich wieder auf ihre Karriere (und das damit verbundene Sozialleben) konzentrieren können. Ein paar wenige jedoch wollen sich nicht mit dem Gedanken anfreunden, ihr Kind „abzugeben“.
Weshalb Mütter „kitafrei“ erziehen
Zumeist sind es Mütter, die sich bewusst für eine kitafreie Erziehung entscheiden. Und so nennt sich auch ihre kleine Bewegung „kitafrei“. Ihre Motive sind unterschiedlich, aber allesamt nachvollziehbar. Während die einen so viel Zeit wie möglich mit ihren noch kleinen Kindern verbringen möchten, teilen andere einfach nicht die im Kindergarten vermittelten Werte.
Angesichts des Trends, immer mehr Betreuungsplätze zu schaffen, hat es sogar etwas Rebellisches, sein Kind zu Hause zu behalten. In Zeiten niedriger Arbeitslosigkeit und des viel bejammerten Fachkräftemangels ist nicht von der Hand zu weisen, wem der Kita-Ausbau wirklich hilft: Der Wirtschaft. Die soll schließlich nicht an Schwung verlieren. Also müssen gefälligst beide Elternteile einer Erwerbstätigkeit nachgehen – und das möglichst in Vollzeit.
Tatsächlich empfand auch ich größtes Mitleid mit meinen Kindern, als ich sie in der Kita anmeldete. Das lag allerdings nicht an der Kindertagesstätte oder deren ErzieherInnen, ja nicht einmal am Trennungsschmerz, sondern schlicht daran, dass ich mich an meine eigene Kita-Zeit erinnerte. Ich selbst hätte als Kind viel darum gegeben, nicht hingehen zu müssen. An das strenge Regiment der lieblosen Erzieherinnen kann ich mich noch gut erinnern.
Trotzdem hatte ich zu Beginn nicht den geringsten Zweifel, dass die Kita-Zeit meinen Kindern guttun würde – was sich letzten Endes auch bewahrheitet hat.
Welche Vorteile bringt der Besuch einer Kita?
Den vielen Unkenrufen über angeblich negative Auswirkungen der Kita-Erziehung zum Trotz schildere ich nachfolgend aus meiner persönlichen Sicht die Vorteile der Kita fürs Kind:
- Einen Elternführerschein gibt’s nicht. Erziehungsfehler sind somit vorprogrammiert. Wie gut, dass es in Kitas qualifiziertes Personal gibt, das die Erziehung des Kindes professionell handhabt und tatsächlich in den Fokus stellt.
- Dabei darf sich das Kind nicht aussuchen, ob es zum Beispiel Mittagschlaf macht oder nicht. Beim Essen muss es sein Besteck richtig benutzen, soll nicht schmatzen, muss sein Geschirr selbst abräumen, den Tisch abwischen usw. (alles Dinge, auf die ich zu Hause nicht achte).
- Im Gegensatz zu früher sind die ErzieherInnen heutzutage kinderlieb, zumindest viele.
- Das Kind lernt die Welt außerhalb des eigenen Zuhauses intensiv kennen und trifft weitere erwachsene Bezugspersonen.
- Es muss mit den unterschiedlichsten Kinder auskommen, schließt Freundschaften, muss aber auch Konflikte lösen.
- Ein geregelter Tagesablauf, der diverse Aktivitäten einschließt, erweitert den Horizont des Kindes.
- Es mag sich jetzt blöd anhören, aber besonders toll finde ich die Verpflegung in der Kita: Während meine Tochter sich zu Hause quasi ausschließlich von Eiscreme ernährt (und partout alles andere ablehnt), gibt es in der Kita keinerlei Snacks, nur gesunde Mahlzeiten. Und die werden auch gegessen.
- In der Kita wird mit den Kindern gebastelt, Vorschularbeit geleistet, es werden wöchentlich neue Lieder gelernt, Instrumente vorgestellt, Auftritte vorbereitet und Feste organisiert. All das sind Dinge, die ich entweder überhaupt nicht mit meinen Kindern mache oder nur sehr ungern.
Alles in allem bin ich überzeugt, dass sich die Kita bereichernd auf meine Kinder auswirkt bzw. ausgewirkt hat. Ähnlich bereichernd kann es sein, zu Hause von einer engagierten Mutter erzogen zu werden, sofern sie Spaß an der Sache hat. Abhängig ist das mit Sicherheit auch vom Kind selbst. Einige lehnen die Kita tatsächlich vehement ab! Ich selbst ermögliche meiner Tochter hin und wieder kitafreie Wochentage, merke aber, dass ihr schon nach kurzer Zeit die Decke auf den Kopf fällt. Viel lieber als mit mir ist sie mittlerweile mit ihren Freundinnen zusammen – und die gehen nun mal in die Kita.
Bei Erziehungsfragen gehen die Ansichten auseinander
Trotzdem bin ich froh, dass die Kita-Zeit meiner Tochter bald zu Ende geht. Im Sommer wird sie eingeschult. Damit reduziert sich auch der Einfluss ihrer Erzieherinnen. Der nämlich wurde mir in den vergangenen zwei Jahren ganz schön zur Plage, weil ich ihn insgesamt zu autoritär finde.
Das aber kann ich unmöglich auf alle Kitas beziehen. Vielleicht ist es noch so ein altes DDR-Ding, das sich bis heute hält (wir wohnen in Brandenburg). Keine Ahnung. Jedenfalls werden Kinder hier doch des Öfteren derbe angeschrien oder kräftig am Oberarm gepackt. Wenn sie dann weinen, werden sie nicht in den Arm genommen oder anderweitig beruhigt, Klar, auch einer Erzieherin reißt mal der Geduldsfaden, das ist nur menschlich und absolut nachvollziehbar. Trotzdem kannte ich das aus der Berliner Kita, in die meine Tochter zuvor gegangen ist, nicht.
Seltsam ist zudem, dass die Eltern dieses Gebaren gutheißen. Sie sind geradezu begeistert vom hiesigen Erziehungsstil und loben das Kita-Personal über alle Maßen. Kein Wunder also, dass hier kein frischer Wind weht.
Nein, in der Haut eines kleinen „wilden“ Jungen möchte ich echt nicht stecken. Was der täglich an Gemecker und Geschrei zu ertragen hat, würde mich psychisch kaputtmachen. Nun denn, so zurechtgestutzt haben sie es dann wenigstens leichter in der Schule…
LG Anne
P.S. Ach verdammt, ich wollte wirklich etwas Positives über die Kita schreiben und nun endet mein Text dennoch so pessimistisch. Ich muss das jetzt noch irgendwie geradebiegen.
Alsooo, puh, tja, hmmm, sie ist ein Einstieg in das gesellschaftliche Leben, die Kita. Und das Leben ist eben nicht nur eitel Sonnenschein. Vielleicht ist es ganz gut, wenn Kinder das früh erkennen. Dass es neben ganz viel Licht auch Schattenseiten gibt und dieser Schatten wiederum auch sein Gutes hat, weil man daraus lernt. Frei nach Alanis Morrisette:
You live you learn
You love you learn
You cry you learn
You lose you learn
You bleed you learn
You scream you learn
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