Welche Fassade passt zum Haus?
Das Aussehen eines Hauses wird nicht nur maßgeblich von seiner Architektur bestimmt, sondern auch von der Fassade. Sie ist das erste, was Besucher sehen, wenn sie dein Haus betrachten. Dabei erzählt sie den Leuten etwas über dich, deinen Stil – und vermittelt einen Eindruck vom Innenleben deines Hauses.
Hierzulande dominiert der Putz – sowohl bei Neubauten als auch bei Fassadenmodernisierungen. Er gilt als kostengünstig, dabei aber auch als vielseitig hinsichtlich seiner Verarbeitung. Es verwundert daher kaum, dass vor allem Einfamilienhäuser verputzt werden:
Bei neuen Ein- und Zweifamilienhäusern liegen die Varianten Putz auf Mauerwerk (40 Prozent) und Putz als Abschlussbeschichtung auf Wärmedämm-Verbundsystemen (35 Prozent) klar vorn. Erst danach folgen Fassaden mit Verblendmauerwerk (22 Prozent).
WDVS
Neben Putz gibt es allerdings noch eine ganze Reihe anderer Materialien, die für eine durchdachte und nachhaltige Fassade in Frage kommen. Vor allem aber kannst du mit einer besonderen Fassade auch ein Statement setzen – gegen die Uniformität.
Worauf solltest du bei der Wahl der Fassade achten?
Bei der Gestaltung der Fassade eines Hauses kommt es auf Ausgewogenheit an. Es gibt mehrere wesentliche Aspekte, darunter Materialien, Farben, Baustil sowie die Architektur der Nachbarhäuser und das Stadtbild, die alle miteinander harmonieren sollten. Wie es aussieht, wenn eine solche Harmonie nicht vorliegt, zeigen Bausünden, die es in nahezu jeder Gemeinde gibt. Obwohl sie auf den Ästheten abschreckend wirken, können sie auch als Vorbild dienen: Es nach Möglichkeit nicht so zu machen!
Die Fassade als Spiegel der Umgebung
Ganz gleich, ob du mit auffälligen Farben einen kräftigen Akzent setzen willst oder einen eher zurückhaltenden Look bevorzugst, deine Hausfassade sollte den Ton für die Innengestaltung vorgeben und so den perfekten ersten Eindruck vermitteln.
Neben dem gestalterischen Gesichtspunkt sollte die Fassadenverkleidungen das Gebäude angemessen vor Wetter- und Umwelteinflüssen wie Sturm, Regen, Hitze, Feuchtigkeit und Korrosion schützen. Verschiedene Materialien bieten unterschiedliche Schutzniveaus – für jeden Standort gibt es daher die passende Lösung.
Langlebige Fassadenverkleidungen sind besonders wirtschaftlich, da sie selten gewartet werden müssen, aber das Haus trotzdem zuverlässig über Jahrzehnte schützen. Eine langlebige Fassadenverkleidung ist darüber hinaus nachhaltig, da man keine neuen Baustoffe benötigt, um sie zu ersetzen.
Auch das Kriterium der Verfügbarkeit spielt bei der Entscheidungsfindung eine wichtige Rolle. Zwar verfügen Fassadenmaterialien i.d.R. über eine lange Haltbarkeit, doch müssen sie ggf. irgendwann einmal ausgebessert oder sogar ersetzt werden. Das Material deiner Fassade sollte daher auch langfristig im Handel zur Verfügung stehen.
Wahl des Materials für die Fassade
Naturstein
Als ausgesprochen nachhaltiges Baumaterial eignet sich Naturstein besonders gut für Fassaden: Er ist langlebig, wertstabil und benötigt im Laufe der Zeit wenig Pflege. Durch die Verwendung von lokal gewonnenen Steinen harmonieren die Natursteinfassaden besonders gut mit der umgebenden historischen Bausubstanz.
Die Anbringung von Wand- und Fassadenverkleidungen in Natursteinoptik war jedoch lange Zeit eine teure und dadurch meist aufwendige Angelegenheit. Mit Naturstein-Paneelen lassen sich Natursteinverkleidungen nun relativ schnell und einfach umsetzen – sowohl im Innen- als auch im Außenbereich.
Metall
Metallverkleidungen gibt es in einer Reihe von Varianten und Materialien wie Zink, Aluminium, Kupfer und Stahl, die alle ihr eigenes Aussehen und ihren eigenen Charakter haben. Eines der besten Materialien ist Aluminium – ein leichtes und dennoch stabiles Metall für Fassadenverkleidungen. Es gehört zu den wasserdichtesten Verkleidungsmaterialien und ist feuchtigkeitsbeständig, was es zu einer guten Wahl für Häuser an der Küste macht. Aluminiumverkleidungen sind wartungsarm und können bei Bedarf problemlos neu gestrichen werden.
Plastik
Wie Metallverkleidungen kann auch eine Fassadenverkleidung aus Kunststoff eine großartige Ergänzung der gesamten Gebäudefassade sein. Kunststoffverkleidungen sind in der Regel preiswert, schnell und einfach zu montieren und können Gebäudeelementen ein sofortiges Facelifting oder einen neuen Farbakzent verleihen. Trotzdem sind sie witterungsbeständig und verfügen daher über eine lange Lebensdauer.
Fassadenpaneele werden für die vorgehängte hinterlüftete Fassade (VHF) genutzt. An die Außenwand wird die sogenannte Unterkonstruktion befestigt. An ihr werden dann die Fassadenpaneele befestigt. In der Regel haben sie eine Holzoptik, doch anders als Holz muss eine Fassade aus Kunststoff nicht gestrichen oder anderweitig gewartet werden. Setzt du dabei auf recyceltes Plastik, tust du mit der Verwendung von Fassadenpaneelen aus Kunststoff auch der Umwelt einen Gefallen.
Klinker
Je weiter man nach Norden kommt, desto öfter sieht man verklinkerte Häuser. Eine Fassade aus – zumeist rötlichen – Backsteinen prägt nicht nur deutsche Städte wie Hamburg und Bremen, sondern erfreut sich auch in Großbritannien und Holland traditionell großer Beliebtheit.
Denn eine Fassade aus Backsteinen bzw. Klinkern kann mit zahlreichen Vorteilen Punkten, vor allem dort, wo das Klima eher rau ist. Fassadenverkleidungen aus Ziegeln sind extrem langlebig, bieten Schutz vor Feuer und Unwetter, sind wartungsarm, schadstofffrei und bieten eine ausgezeichnete Schalldämmung. Darüber hinaus ist eine Klinkerfassade nachhaltig, da sie recycelt werden kann.
Holz
Schon lange wird Holz im Hausbau verwendet, nicht nur weil es langlebig und dekorativ ist. Auch als Fassadenverkleidung bietet es optimalen Schutz, lässt sich leicht verändern und instandhalten und kann durch einige Behandlungstechniken, einschließlich der Verwendung von Flammschutzmitteln noch sicherer gemacht werden. Die Verkleidungspaneele können werkseitig vorgefertigt werden, komplett mit Dämmung und Membran, was Zeit, Arbeit und Kosten spart.
Holz ist darüber hinaus eine erneuerbare Ressource. Die Zertifizierung seiner Herkunft gewährleistet die Nachhaltigkeit des verwendeten Holzes.
Keramik
Keramik hat sich seit der ägyptischen Antike als einzigartiges Verkleidungsmaterial bewährt! Schließlich sind Keramikfliesen außerordentlich dekorativ. Selbst Muster und Reliefs lassen sich damit ans Haus bringen. Keramik ist darüber hinaus ein nachhaltiges Material, da es aus natürlichem Ton hergestellt wird und somit frei von Schwermetallen und giftigen Chemikalien ist. Anders als früher werden Fassaden aus Keramik mittlerweile jedoch nicht direkt am Haus angebracht. Es handelt sich stattdessen um vorgehängte, hinterlüftete Fassaden.
Außerdem bieten keramische Fassadenverkleidungen perfekten Wärme- und Brandschutz und isolieren das Gebäude gegen Außengeräusche. Da es sich um ein poröses Material handelt, sorgt es außerdem für eine gute Hinterlüftung, die ein gesundes Raumklima schafft. Das stellt nicht nur einen Zugewinn für die Wohnqualität im Inneren dar, sondern führt auch dazu, dass der Energiebedarf für das Heizen sinkt.
LG Anne!!!