Immobilienkauf: Führt kein Weg am Makler vorbei?
Obwohl die Immobilien- und Grundstückspreise weiter steigen und auch das Bauen immer teurer wird, ist die Nachfrage nach Häusern und Eigentumswohnungen ungebrochen. Das eigene Haus gilt nach wie vor als Traum vieler Familien – mit dem positiven Nebeneffekt, dass man damit Vermögen aufbaut, im Alter also abgesichert ist.
Zu teuer: Käufer scheuen die Maklerprovision
Um allzu hohe Zusatzkosten zu vermeiden, beauftragen die wenigsten Käufer einen Immobilienmakler. Stattdessen schauen sie lieber selbst die Angebote in Internet und Zeitungen durch. Allerdings sind diese zumeist ebenfalls von Maklern erstellt worden, denn kaum ein Eigentümer verkauft ohne professionelle Hilfe. Zudem kostet den Verkäufer ebenjene Hilfe in vielen Regionen keinen Cent, weil die Verkaufsprovision allein vom Käufer getragen wird.
Rechenbeispiel Maklerprovision
In Berlin und Brandenburg sind 6% Maklerprovision üblich, hinzu kommt die Mehrwertsteuer, so dass die meisten 7,14% des Kaufpreises veranschlagen.
Bei einem Haus, das 350.000 Euro kostet, muss der Käufer also zusätzlich 24.990 Euro für den Immobilienmakler aufwenden. Zumeist für eine reine Vermittlungsleistung. Kein Wunder also, dass viele vor Maklerangeboten zurückschrecken.
Was viele potentielle Immobilienkäufer nicht wissen:
Die Maklerprovision ist durchaus verhandelbar. Schließlich bestehen keinerlei gesetzliche Vorgaben zu deren Höhe. Eine Rabattierung ist also möglich. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, sich die Provision mit dem Verkäufer zu teilen. Zudem gibt es neben den klassischen Maklerbüros mittlerweile auch Internet-Plattformen, die Maklerleistungen anbieten – und das zu einem günstigeren Preis.
Besser als sein Ruf: Die Vorteile eines Immobilienmaklers für Käufer
Einen Immobilienmakler beim Erwerb oder Verkauf einer Immobilie zwischenzuschalten, ist nicht nur als Kostenfaktor zu betrachten. Er erfüllt tatsächlich sinnvolle Funktionen – auch für den potentiellen Käufer:
Immobilienbesichtigung und Marktanalyse
Eine Haus- oder Wohnungsbesichtigung mit einem Makler läuft ggf. unbefangener ab als mit den Eigentümern. So hat der Immobilienmakler einen relativ neutralen Blickwinkel, kehrt zwar die Vorzüge der Immobilie heraus, verschweigt aber auch nicht deren Nachteile. So weist er zum Beispiel auf Mängel oder Altlasten hin.
Außerdem ist er bei weiteren Fragen nach dem Besichtigungstermin telefonisch stets erreichbar. Das spart Zeit und Nerven.
Sollte das Haus oder die Wohnung doch nicht deinen Vorstellungen entsprochen haben, wird er dir weitere Vorschläge unterbreiten – vielleicht sogar von Immobilien, die auf den einschlägigen Plattformen noch gar nicht gelistet sind.
Preisgestaltung
Da der Immobilienmakler i.d.R. eine Bewertung der Immobilie vornimmt, gestaltet er den Kaufpreis realistisch. Anders als vielleicht die Eigentümer selbst, die emotional an ihr Haus gebunden sind und deshalb einen viel höheren Preis veranschlagen. Im Gegensatz zum Verkäufer kennt der Immobilienmakler den Markt genau, insbesondere wenn er schon jahrelang in der Branche tätig ist.
Beratung beim Kaufvertrag
Vor Vertragsschluss wird ein Kaufvertragsentwurf angefertigt. In diesem können beide Parteien – Verkäufer und Käufer – dafür sorgen, dass ihre Interessen berücksichtigt werden. Ein Immobilienmakler kann bei diesen Vertragsverhandlungen beratend zur Seite stehen und zwischen beiden Parteien vermitteln.
Trotzdem lieber ohne?
Nichtsdestotrotz ist der Immobilienkauf mit Hilfe eines Maklers mit teils horrenden Zusatzkosten verbunden (siehe Rechenbeispiel oben), die sich der Käufer eigentlich auch sparen kann.
Statt bei Immoscout & Co. zu suchen, sollten Interessenten lieber die Kleinanzeigen regionaler Zeitungen durchforsten, ggf. auch selbst ein Inserat aufgeben (z.B. Familie sucht Haus OHNE Makler…). Weiterhin entstehen in letzter Zeit immer mehr Internetmarktplätze, die sich auf provisionsfreie Immobilien-Inserate spezialisiert haben, darunter der Vorreiter ebay Kleinanzeigen, aber auch immoforless.de oder ohne-makler.de.
LG Anne!!!