Wie Kinder Sparen lernen
Sparbücher bringen schon lange keine großen Zinsen mehr ein und viele Anleger fürchten sogar einen Minuszins in den kommenden Jahren. Dennoch beschließen viele Eltern, ein Sparbuch für ihre Kinder zu eröffnen. Das lohnt sich beispielsweise, wenn die Jüngsten den Umgang mit Geld lernen sollen. So funktioniert das Sparbuch speziell für Kinder.
Durch Sparbücher lernen Kinder mit Geld umzugehen
Unsere Eltern sind noch mit dem direkten, persönlichen Kontakt in Banken aufgewachsen. Das Sparbuch war damals ein physisches, kleines Buch, in das Ein- und Ausgänge auf der Bank eingetragen wurden. Einzahlen konnten die Kinder dabei auch schon in jungen Jahren selbst. Einrichten, auflösen oder hohe Summen abheben bedurfte allerdings einer elterlichen Unterschrift. So haben wir den Umgang mit Geld gelernt. Aber lohnt sich das heute noch?
Das moderne Sparbuch ist anders
Sparbücher werden heute nur noch vereinzelt in schriftlicher Form geführt. Wie in fast allen Bereichen des Lebens greifen Anleger über eine App oder digital im Browser darauf zu. Das klassische Sparbuch gibt es noch und es ist, wie WeltSparen aufklärt, an einige Bedingungen gebunden.
So können Betreiber beispielsweise häufig nur bis zu 2.000 Euro im Monat abheben. Das schützt auch das Kind, das so beispielsweise nicht von Dritten um sein Erspartes gebracht werden kann. Das Überziehen des Sparbuchs ist nicht möglich. Die meisten Banken bieten Sparbücher zum Nullzins an. Das heißt: Das Ersparte wächst nur durch die Einzahlungen. Die Inflation und der dadurch resultierende Wertverlust hingegen macht das Geld jedes Jahr ein bisschen weniger wertvoll. Bei einigen Anbietern fallen zudem Kontoführungsgebühren an.
Geldgeschenke und Taschengeld einfach einzahlen
Wie hoch das Taschengeld ausfällt und was das Kind damit finanzieren soll/kann, ist umstritten, aber wenn es ausgezahlt wird, dann meist in bar. Schließlich soll das Kind über diese Summe frei verfügen können. Geldgeschenke zu Geburtstagen, Konfirmation oder Jugendweihe können hingegen direkt auf das Sparbuch überwiesen werden, wenn der Sinn dem Kind vermittelt wurde.
Auch freiwillige Zahlungen vom Taschengeld und anderen kleineren Einnahmen sind natürlich möglich. Das funktioniert vor allem dann, wenn jeder gesparte Betrag von den Eltern um eine vereinbarte Summe aufgestockt wird. Zahlt das Kind 5 Euro ein, runden die Eltern um 5 Euro auf. Auf diese Weise lernen Kinder, dass Sparen einen Bonus bringt. Das Verhältnis von Sparsumme und Bonus muss für die Jüngsten dabei noch nicht realistisch sein.
Bank und Geld kennen und verstehen lernen
Den Umgang mit Geld zu lernen, das sollten Kinder bereits mit ein bis zwei Euro in der Grundschule üben. Schließlich werden hier immer höhere Ausgaben notwendig. Angefangen von Werten wie Schulbüchern, die gepflegt werden müssen um eine Summe zurückzuerhalten bis zum Essen in der Schulkantine oder der Klassenfahrt, fallen viele Beträge an, die oft die Familienkasse belasten.
Kinder sollten verstehen, was Geld ist und wieso es nicht immer frei verfügbar sein kann. Das erhöht beispielsweise das Bewusstsein dafür, warum nicht alle in der Schulklasse die gleichen teuren Elektronikspielzeuge, Smartphones und Markenkleidung besitzen und wie das Kind für sich eine Summe ansparen kann, um diese Extras zu erwerben.
Das Sparbuch eignet sich ab einem Alter, in dem das Kind Interesse daran zeigt, mit zur Bank zu kommen und zuzuschauen wie die Eltern Geld einzahlen oder abheben. Der digitale Kreislauf kann dafür unterbrochen werden, um das Thema anschaulich zu gestalten.
Einen monetären Vorteil haben Anleger heute von Sparbüchern nicht mehr. Für den symbolischen Wert ist diese Sparmethode jedoch hervorragend geeignet.