Die Gefahr lauert im Unterholz
Warum Zecken uns den Sommer vermiesen können
Unser Garten hat sich in einen kleinen Dschungel verwandelt! Zumindest können wir uns kaum retten vor einer mir nicht näher bekannten Grasart, die sich über den Frühling rasant verbreitet hat und nun immer höher wächst. Wir könnten der Gräserpracht natürlich mit einem Rasenmäher zuleibe rücken, doch bislang störte uns das üppige Grün nicht. Wir fanden es sogar ganz schön.
Nachdem die Freunde meiner Kinder vom Spielen auf den hiesigen Spielplätzen immer öfter mit Zecken heimgekehrt sind, mache ich mir jedoch Sorgen. Schließlich halten sich die blutsaugenden Insekten gern im Unterholz auf, am liebsten in Gräsern am Wegesrand!
Zweifellos ist unser Garten prädestiniert als Unterschlupf für alles, was kreucht und fleucht, besonders für Zecken. Insofern beobachte ich meine Tochter nun mit gemischten Gefühlen bei ihren Streifzügen durchs Grün.
Was Zecken so gefährlich macht
Zecken sind klitzekleine Spinnentiere, die ihren Wirt über Tage hinweg stechen. Richtig gelesen: Zecken haben einen Stechrüssel, mit dem sie Blut saugen, bis sie satt sind. Dabei können sie die unterschiedlichsten Erreger übertragen. Die beiden gefährlichsten sind der FSME-Virus und Borreliose-Bakterien.
Dabei steht FSME für Frühsommer-Meningoenzephalitis, die bei Patienten zu einer Entzündung der Hirnhaut, des Gehirns oder des Rückenmarks führen und tödlich enden kann.
Bei der Borreliose handelt es sich um eine Infektionskrankheit. Die Bakterien können das Nervensystem, die Gelenke und Organe sowie das Gewebe befallen.
Wie du die kleinen Biester loswirst
Noch habe ich auf der Haut meiner Kinder keine Zecken aufgespürt, doch möglicherweise habe ich sie übersehen. Schließlich sind die Insekten nur Stecknadelkopf groß! Zugegeben, leider vergesse ich auch hin und wieder, meine Kids auf Zecken zu untersuchen. :(
Entdeckst du eine Zecke, die sich bereits in deiner Haut (oder der deines Kindes) festgesaugt hat, so ist es wichtig, diese gleich zu entfernen. Am besten funktioniert das mit Hilfe einer spitz zulaufenden Pinzette. Stelle also sicher, dass diese (oder eine sogenannte Zeckenkarte) Teil deiner Hausapotheke ist! Was deine Hausapotheke sonst noch enthalten sollte, das liest du auf folgender Checkliste im praktischen pdf-Format (auch zum Ausdrucken geeignet).
Zecken bloß nicht mit den Händen zerdrücken!
Hast du die Zecke entfernt, so töte sie anschließend. Hört sich brutal an, ist aber notwendig. Dabei solltest du jedoch auf keinen Fall die Zecke zwischen deinen Händen oder Fingernägeln zerquetschen! Die Autoren von zecken.de empfehlen eine etwas aufwendigere Methode, um den robusten Insekten den Garaus zu machen:
Du legst die Zecke auf ein Blatt Papier, klappst dieses zu und reibst anschließend mit einem Glas (oder einem anderen schweren Gegenstand) darüber. Möchtest du auf Nummer sicher gehen, kannst du das Insekt auch in mindestens 40%igen Alkohol ertränken, wahlweise auch in Chlorreiniger.
Wer vermeiden will, dass die Zecke überhaupt zusticht, zieht draußen lange Kleidung an und stopft sich die Hosenbeine in die Socken. Doch mal ehrlich, kein Kind wird sich das bei sommerlichen Temperaturen gefallen lassen. Schon eher bieten sich da Sprays oder Lotionen an, deren Geruch u.a. Zecken fernhält.
Vorsorglich kannst du dich und deine Kids auch gegen FSME impfen lassen. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die FSME-Impfung für Kinder und Erwachsene, die in FSME-Risikogebieten wohnen, arbeiten oder dorthin reisen.
Mit der ein oder anderen Schutzmaßnahme sowie dem abendlich Absuchenen der Haut nach Zecken dürfte dem sommerlichen Genuss dann doch nichts mehr im Wege stehen. Außerdem werde ich den Großteil des Grases demnächst abmähen.
Bleib gesund und munter!
LG Anne